von Tobias Keller und Chris Bothe
Es war ein unvergessliches Erlebnis! Grün-Weiß-Harburg reist zu den Wurzeln des Fußballs. Liverpool! Admirals Park! Anfield Road! Eine Reise, die das Herz eines jeden Fußball-Fans höher schlagen ließ.
Vom 22. bis zum 25. Juni 2019 flog die 1.C Jugend von Grün-Weiß Harburg nach Liverpool. Nachdem vergangenes Jahr der 2005er Jahrgang vom Admiral Park aus Liverpool bei uns zu Gast war, planten wir einen Rückbesuch. Schon im Februar buchten wir günstige Flüge – die einzigen Kosten, die wir als Mannschaft selbst tragen mussten -, organisierten bei den jeweiligen Schulen Schulbefreiungen und füllten Reisevollmachten für die Jungs aus.
Am Samstag dann trafen wir uns pünktlich um 5.30 Uhr am Harburger Bahnhof und fuhren gemeinsam zum Flughafen. Dort checkten wir ein, aßen noch eine Kleinigkeit zum Frühstück und pünktlich um 8.50 Uhr hob unsere Maschine ab Richtung Manchester. Dort erwartete uns untypisch-englisches Wetter mit strahlendem Sonnenschein.
Wir wurden von Reegy, einem Verantwortlichen vom Admiral Park und zeitgleich Mitorganisator und unser Ansprechpartner, empfangen. Er fuhr uns mit einem Bus nach Liverpool. Wir übernachteten in einem Jugendhaus circa zwei Minuten von der Anlage von Admiral entfernt, die uns die Gemeinde zur Verfügung gestellt hatte. Dort angekommen, quartierten wir uns ein. Wir pumpten die Luftmatratzen auf, verteilten Isomatten, Schlafsäcke und Bettwäsche.
Danach ging es an den Kicker, an die Tischtennisplatten und den Billardtisch. Einige kickten in der Sporthalle Fußball. All das ebenso wie jegliche Versorgung wurde von den Eltern der Liverpooler, den Trainern und der Gemeinde gestellt. Deshalb: An dieser Stelle noch einmal ein unfassbar großes Dankeschön! Nachdem wir uns niedergelassen und das Jugendhaus unsicher gemacht hatten, besuchten wir zum etwas verspäteten Mittagessen einen Fish‘n‘Chips-Shop und holten uns eine Portion Chips für die Mannschaft. Es folgte eine erste kleine Besichtigung in Richtung Hafen, wo man am Pier hinüber bis nach Wales schauen kann.
Es wurden einige Mannschaftsfotos gemacht und wir erholten uns am Wasser von den zurückliegenden Strapazen. Am Abend um 19.00 Uhr Ortszeit kam es auf der Anlage von Admiral Park zu unserem ersten Spiel gegen den Huyton FC. Bei der Besprechung und dem Warmmachen versuchten wir, den Fokus uneingeschränkt nur noch auf Fußball zu legen. Dieses gelang uns allerdings nur teilweise. Die ersten Minuten verschliefen wir komplett. Gegen das körperbetonte Spiel der Engländer fanden wir zunächst keine Mittel und lagen zu Recht schnell mit 0:2 hinten.
Mit diesem Rückstand gingen wir in die Halbzeitpause. Nach einer kurzen und knackigen Halbzeitansprache schien Grün- Weiß-Harburg endlich erwacht. Wir scheuten jetzt keinen Zweikampf mehr, suchte den Gegner und wehrte sich. So verkürzten wir direkt nach Wiederanpfiff auf 1:2.
Zwar mussten wir dann im direkten Gegenzug das 1:3 hinnehmen, doch wir zeigten jetzt eine ganz andere Mentalität und Körpersprache. Wir nahmen den Kampf an und kamen zum verdienten Ausgleich! Huyton schien jetzt eingeschüchtert von unseren Comeback-Qualitäten. Kurz vor Schluss kamen wir durch eine wunderschöne Volley-Direktannahme zum viel umjubelten 4:3.
Die letzten Minuten waren Kampf pur bis zum Schlusspfiff. Wir hatten mit 4:3 gesiegt! Und was gibt es geileres, als die Reise mit so einem Spiel einzuläuten! Die Jungs duschten noch am Platz und es gab für jeden Spieler eine Pizza. Danach ging es spätabends zurück zum Jugendhaus.
Da es Samstag war, begleiteten uns viele Spieler vom Admiral Park. Die gemischte Gruppe spielte zusammen Tischtennis, Billard oder Fußball in der Halle bis in die späte Nacht. Irgendwann – auf die Uhr geschaut hatte niemand mehr – legten sich beide Mannschaften schlafen. Nach einer sehr kurzen Nacht ging es am Sonntagvormittag zum Market und wir deckten uns für die kommenden Tage mit Lebensmitteln zum Frühstück ein. Nun stand die zweite Besichtigung auf dem Programm. Ziel war die Liverpool Cathedral, von deren Aussichtsplattform der Blick über ganz Liverpool reicht.
Nach einem circa dreißigminütigem Fußmarsch waren wir auch schon am Ziel. Wie stiegen die 101 Meter hohe Cathedral hinauf und hatte einen unfassbaren Blick auf Liverpool. Dieser Blick musste auf Fotos und auch als Mannschaftsfoto festgehalten werden! Im Anschluss daran ging es zum Platz von Admiral. Am Nachmittag stand das nächste und letzte Spiel gegen unseren Gastgeber an.
Wir sollten gewarnt sein! Admiral Park wurde dieses Jahr Pokalsieger. Das Spiel sollte ein ganz anderes Kaliber werden. Doch GWH war im Vergleich zum Vortag voll da. Schon beim Warmmachen zeigte sich die Spieler fokussiert und freuten sich auf diesen Vergleich. Vor ordentlicher Kulisse zeigten sie von Anfang an eine disziplinierte Leistung gegen den Ball, leidenschaftlich geführte Zweikämpfe und großen Einsatz. Wir wollten den Gegner heute unbedingt ärgern! In der ersten Halbzeit ließen wir kaum etwas zu, bis dann doch nach feiner Einzelleistung das 0:1 für Admiral fiel.
Schon davon überzeugt, mit diesem Stand in die Pause zu gehen, schlugen wir unmittelbar vor dem Pfiff mit einem 25-Meter-Kracher über dem Torwart zum 1:1 ein. Halbzeit und Ausgleich! Es war eine tolle kämpferische Leistung, die uns viel Anerkennung auf englischer Seite brachte. Doch leider konnten wir unser Niveau nicht halten. Waren es die Strapazen, die kurze Nacht oder das intensive gestrige Spiel – vieles ist denkbar.
Admiral Park zog jetzt auf und zeigte, warum sie Pokalsieger wurden. Am Ende gewannen die Engländer verdient mit 6:1. Ein Ergebnis, das gegen einen solchen Gegner absolut in Ordnung geht. Nach dem Spiel folgte die Pokalsiegzeremonie von Admiral Park und ein großen Grillen für beide Mannschaften und die Zuschauer. Wir blieben bis spätabends am Platz, mit leckerem Essen und Trinken, die Jungs knüpften untereinander Kontakte und auch die Trainer tauschten sich aus. Es war eine tolle Fußballparty! Wir fühlten uns dort sehr wohl, und unsere Liverpooler Freunde waren wunderbare Gesprächspartner. Irgendwann ging es zurück ins Haus und ins Bett. Der nächste und letzte Tag in Liverpool sollte uns ein weiteres, absolutes Highlight bringen: Die Anfield Road – das Stadion in Liverpool. Ein Muss für jeden Fußballer!. Wir frühstückten ausgiebig und wurden von Reegy zum Stadion gefahren. Leider aber waren wir zeitgleich mit einem Pink Konzert dort. Und so war eine komplette Stadiontour nicht möglich.
Doch wir konnten einen Blick ins Stadion werfen. Anschließend ging es ins Museum vom LFC. Dort machten wir uns mit der stolzen Geschichte des Clubs vertraut und bestaunten die Pokale. Fotos vom neu gewonnenen Champions League Pokalgehörten ebenso wie Spielerportraits und Mannschaftsfotos zum Muss. Anschließend ging es in den Fanshop – über drei Etagen. Annährend jeder unserer Jungs wurde fündig, vom Anhänger bis zum Trikot. Dann war Liverpool-City angesagt. Wir aßen typisch englisch und erforschten Liverpools riesige Innenstadt. Am späten Nachmittag nahmen wir den Bus Richtung Jugendhaus. Von dort aus sammelte uns Reegy wieder ein und wir enterten Jugendakademie und Trainingsgelände vom LFC.
Normalerweise dürfen Touristen diese Anlage nicht betreten, aber da Reegy ein Spiel mit seiner Alten Herren und uns als 16 Zuschauer angemeldet hatte, wurde uns der Zugang gewährt. Ein Riesenareal, an das selbst die beiden großen deutschen Vereine zusammen nicht rankommen! Über 25 Fußballplätze, alle in einem perfektem Zustand, viele ausgestattet mit Tribünen und mehreren Indoor- Fußballhallen. Da fehlte einfach die Zeit, sich alle Plätze anzuschauen. Wir waren nun auf der Tribüne und schauten uns das Spiel an. Es gewann die Alte Herren Liverpool mit 5:0 gegen Manchester City. Spätabends wurden wird zurück ins Quartier gebracht und bereiteten uns auf die morgige Abreise vor.
Sachen wurden zusammengesucht und Koffer gepackt, bevor es ins wohlverdiente Bett ging. Schon war es Dienstag – der Tag der Abreise. Wir zeigten uns als gute Gäste und räumten das Jugendhaus auf, putzten etwas durch, bis es dann am Mittag zum Flughafen ging. Wir wurden von den Liverpoolern toll verabschiedet und es gibt nicht einen unter uns, der nicht in Dankbarkeit an eine tolle Aufnahme zurück denkt. Handynummern waren ausgetauscht und auch die Trainer wollen weiterhin in Kontakt bleiben. Mit etwas Verspätung landeten wird gegen 15.30 Uhr in Hamburg und waren um 16.30 Uhr wieder in Harburg, wo die Eltern auf uns warteten. Es war eine unheimlich tolle Fahrt, die weder Spieler noch Trainer vergessen werden.
Schön auch ist es, dass einige Jungs über die Nordsee hinweg weiter in Kontakt sind. Hier ist wirklich etwas entstanden! Hervorheben möchte ich noch einmal insbesondere die Gastfreundschaft der Liverpooler. Es hat uns an nichts gefehlt, und fast jeder Wunsch wurde uns erfüllt. Ein Dank geht auch an unsere Eltern für das Organisatorische und vor allem für das Vertrauen, 16 Jungs in zwei junge Trainerhände zu geben. Zu guter Letzt ein Dank an Torsten Damisch, der den Kontakt hergestellt hatte und uns auf dieser Reise begleitete.
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